Ines Jesse: „Das Handwerk in unserem Land braucht gute und verlässliche Rahmenbedingungen“
12.11.2025Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute beim landesweiten Obermeistertag des Handwerks dessen zentrale Rolle bei der Umsetzung der Energiewende betont. Die Veranstaltung der Handwerkskammern stand in diesem Jahr unter dem Titel „Sichere und bezahlbare Energieversorgung für das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern – Chancen, Lösungen und Praxisbeispiele“.
„Das Handwerk ist der Motor unserer Wirtschaft. So brauchen wir unter anderem für eine erfolgreiche Energiewende Elektriker, Dachdecker, Schornsteinfeger und die Betriebe im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk. Sie sind Umsetzer und Möglichmacher lokaler Energieprojekte – von Photovoltaik und Wärmepumpen über Speicherlösungen bis hin zu intelligentem Energiemanagement“, betont Staatssekretärin Jesse. „Durch enge Zusammenarbeit von Land, Kommunen und Betrieben schaffen wir nachhaltige regionale Wertschöpfung. So wird Energie zunehmend gemeinsam erzeugt und genutzt – zum Vorteil von Handwerk, Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen und KMU gleichermaßen.“
Um dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen, unterstützt das Wirtschaftsministerium gezielte Qualifizierungsmaßnahmen - von Bildungsschecks über unternehmensspezifische Förderungen bis hin zur Beratung durch Weiterbildungsdatenbanken und dem ‚Meister-Extra‘. „Nur mit kontinuierlicher Weiterbildung können unsere Handwerksbetriebe die technologischen Anforderungen der Energiewende meistern. Dabei unterstützen wir sie mit vielfältigen Angeboten“, so Staatssekretärin Jesse.
Zudem fördert das Wirtschaftsministerium die digitale Kompetenz im Handwerk – etwa durch Investitionen in berufliche Schulen und Bildungszentren und moderne Lerntechnik. Mit der Schülerpraktikumsprämie bietet das Ministerium außerdem jungen Menschen die Gelegenheit, praktische Berufsorientierung im Handwerk zu sammeln. Im Rahmen des Programms haben in diesem Jahr bereits mehrere Hundert Jugendliche einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen.
„Der Erfolg der Praktikumsprämie zeigt deutlich, dass das Handwerk attraktive Perspektiven bietet – gerade für junge Menschen. Die Energiewende eröffnet dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern vielfältige Chancen: vom Ausbau und Sanierung von Gebäuden über die Installation und Wartung von Energieanlagen bis zur Klimatisierung und Modernisierung der Infrastruktur“, betonte Staatssekretärin Jesse.
Hintergrund
Der Obermeistertag ist das wichtigste Treffen der Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertreter der gesamten Handwerksorganisation in Mecklenburg-Vorpommern. Als Obermeister bezeichnet man im deutschen Handwerk den oder die Vorsitzende einer Innung. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit rund 142 Innungen, die in 13 Landesinnungsverbänden organisiert sind. Mehr als 20.000 Handwerksbetriebe im Land mit rund 101.000 Beschäftigten und über 6.000 Lehrlingen erwirtschaften jährlich einen Umsatz von etwa neun Milliarden Euro. Dem Handwerk werden rund zehn Prozent der Bruttowertschöpfung, etwa 14 Prozent der Erwerbstätigen und rund 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet.
