Minister- und Senator:innen-Empfang des Maritimen Cluster Norddeutschland auf der SMM: Innovative Projekte im Fokus

07.09.2022
Empfang Maritimen Cluster

© Fotos: Christophe Sorenti Photography. Gruppenbild v. l.: Staatssekretär Jochen Schulte (Mecklenburg-Vorpommern), Staatssekretärin Julia Carstens (Schleswig-Holstein), Kristina Vogt (Bremen), Senator Michael Westhagemann (Hamburg) und Dr. Niels Kämpny (Niedersachsen)

Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) hat auf der international führenden maritimen Fachmesse SMM, die vom 6. bis 9. September in Hamburg stattfindet, wieder starke Präsenz gezeigt. Am Minister- und Senator:innen-Empfang am Mittwochmorgen nahmen hochrangige Vertreter:innen aus allen fünf norddeutschen Bundesländern teil. Das MCN nutzte den Auftritt auf der Messe, die in diesem Jahr unter dem Leitmotiv „Driving the maritime Transition“ steht, um eigene, länderübergreifende Projekte und Initiativen vorzustellen.

Im Namen des MCN begrüßten dessen 1. Vorsitzender Prof. Bastian Gruschka und die Geschäftsführerin Jessica Wegener die Gäste. „Wir freuen uns über das große Interesse der norddeutschen Politik an der maritimen Wirtschaft und an der Arbeit des Maritimen Clusters Norddeutschland als einem der Innovationstreiber der Branche“, unterstrich Prof. Gruschka. MCN-Geschäftsführerin Wegener begrüßte die Gelegenheit, „nach der coronabedingten Pause der Messe spannende Projekte wieder in persönlicher Anwesenheit vorstellen zu können und dabei wichtige Akteure und Entscheider aus Politik, Forschung und Wirtschaft ins Gespräch zu bringen“. Wegener: „In dieser wirtschaftlich herausfordernden Zeit ist es von hoher Bedeutung, den innovativen Mittelstand nicht aus dem politischen Fokus zu verlieren und entsprechende Unterstützungsangebote zu schaffen.“

Die Regierungen der fünf norddeutschen Bundesländer hatten mit Senatorin Kristina Vogt (Bremen), Senator Michael Westhagemann (Hamburg), Staatssekretärin Julia Carstens (Schleswig-Holstein), Staatssekretär Jochen Schulte (Mecklenburg-Vorpommern) sowie Dr. Niels Kämpny (Niedersachsen) hochrangige Vertreter entsandt.

Ganz im Sinne des Messe-Mottos standen die drei vorgestellten aktuellen Projekte im Zeichen der maritimen Transformation in Richtung einer höheren Nachhaltigkeit. Henning Edlerherr (MCN) und Rainer Dierks (Scandiesel GmbH) berichteten über Fortschritte bei der Verwendung von Methanol als klimafreundlichen Brennstoff für Schiffsmotoren – ein Thema, dessen Bedeutung das MCN früh erkannt hatte. Jan Solle (MCN) stellte das Maritime 3D-Netzwerk (MN3D) vor, dessen Ziel die Entwicklung und Vermarktung verbesserter additiver Fertigungsmethoden und Produkte für den maritimen Bereich ist. Mit ZeroEmission@Berth präsentierte Peter Moller vom MCN das Projekt der deutschen Seehäfen zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen von im Hafen liegenden Schiffen. Moller stellte zudem den ZeroEmission@Berth-Innovationswettbewerb mit 30 Einreichungen aus 14 Staaten vor. Die Sieger in drei Kategorien werden Ende September im Rahmen des Deutschen Schifffahrtstags in Bremen vorgestellt.

Zwei Gewinner des MCN Cup 2021 präsentierten ebenfalls ihre preisgekrönten Projekte: Karsten Schumacher von der Leviathan GmbH berichtete über Fortschritte bei der Entwicklung eines nachhaltigen, weitgehend automatisierten Verfahrens zum Schiffsrecycling. Jan Kelling von HASYTEC Electronics stellte eine von seinem Unternehmen entwickelte umweltfreundliche Ultraschall-Antifouling-Technologie vor.

Die Möglichkeit, auf der diesjährigen SMM wieder persönlich ins Gespräch zu kommen, fand bei allen Gästen und Teilnehmer:innen der morgendlichen MCN-Veranstaltung viel Anklang. Schon während der Veranstaltung kam es zu einem lebhaften Austausch der Referent:innen mit den anwesenden Regierungsmitgliedern. Die Gelegenheit, sich anschließend auf der Messe über den Stand der maritimen Transformation zu informieren, mit ausstellenden MCN-Mitgliedsunternehmen ins Gespräch zu kommen und einen Ausblick in die maritime Zukunft zu erhalten, wurde reichlich genutzt.

Statements

Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa der Freien Hansestadt Bremen

„Maritime Wirtschaft und Logistik gehören zu den beschäftigungsintensivsten und umsatzstärksten Branchen im Land Bremen, die mitsamt ihren Zuliefererketten unsere Wirtschaftsstruktur prägen. Eine zentrale Rolle spielt hier auch das MCN. Es unterstützt bei der Suche nach Innovationspartner:innen, informiert zu Förderprogrammen und vermittelt Kontakte in die maritime Branche. Auf diese Weise leistet es einen enorm wichtigen Beitrag zur Vernetzung der maritimen Wirtschaft mit den Unternehmen“, sagt Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa und präzisiert: „Besonders für die kleinen und mittleren Unternehmen im Land Bremen stellt das MCN eine wertvolle Plattform dar, um gezielt neue Projekte und neue Partnerschaften anzustreben.“

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg

„Die maritime Wirtschaft hat mit ihrer hohen Wertschöpfungstiefe eine enorme wirtschaftliche Bedeutung. Das gilt nicht nur für die Freie und Hansestadt Hamburg, sondern für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt. Die Zusammenarbeit und die Vernetzung der fünf norddeutschen Bundesländer im maritimen Cluster, mit fast 400 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik, sind einzigartig. Das Maritime Cluster Norddeutschland ist ein Innovationstreiber und wichtiger Faktor, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der norddeutschen maritimen Unternehmen zu stärken und den globalen Herausforderungen zu begegnen.“

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern

„In Mecklenburg-Vorpommern ist die maritime Industrie mit dem Schiff- und Bootsbau sowie den maritimen Zulieferern und Dienstleistern einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik ein wesentlicher industrieller Kern. Sie ist Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber und auch Ideenschmiede, um Innovationen voranzubringen. Die Branche befindet sich im Wandel. Im Mittelpunkt steht der Weg hin zum klimaneutralen Umbau in vielen Bereichen. Dabei müssen die Herausforderungen gemeinsam bewältigt werden. Hierzu zählen auch Maßnahmen für einen nachhaltigen Klimaschutz, die Nutzung der Offshore-Windenergie sowie die Entwicklung innovativer Antriebstechnologien. Die diesjährige SMM ist hierfür ein wichtiger Baustein. Unter den norddeutschen Ländern wird eine enge Zusammenarbeit in maritimen Themen gepflegt. Denn gerade für die Küstenländer hat der maritime Sektor eine hohe Bedeutung. Dabei übernimmt die gemeinsame Initiative „Maritimes Cluster Norddeutschland“ (MCN) eine wichtige Funktion an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand zur Stärkung der maritimen Industrie.“

Dr. Niels Kämpny, Abteilungsleiter für Industrie und Maritime Wirtschaft im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung

„Die maritime Wirtschaft hat eine herausragende Stellung in Niedersachsen, dem deutschlandweiten Schiffbauland Nr. 1. Sie ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und Garant für sichere Arbeitsplätze auch in strukturschwachen Regionen. Gemeinsam mit den anderen norddeutschen Küstenländern hat Niedersachsen die Gründung des MCN e.V. initiiert, um ein Bündnis für eine bessere branchen- und länderübergreifende Vernetzung der Akteure, die Stärkung der technologischen Kompetenz sowie die Förderung innovativer Prozesse zu ermöglichen.

Die SMM ist als Weltleitmesse die ideale Plattform für den MCN e.V., um sich mit internationalen Akteuren aus verschiedenen Sektoren auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen für die aktuellen sowie zukünftigen globalen Herausforderungen zu suchen. Insbesondere gilt es, die digitale Transformation zu vollziehen, dem Klimawandel zu begegnen sowie die maritime Energiewende voranzutreiben. Hiervon können gerade kleine und mittlere Unternehmen profitieren, deren Unterstützung ein besonderes Anliegen des MCN e.V. ist.“

Julia Carstens, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus Schleswig-Holstein

„Die maritime Industrie in Schleswig-Holstein beweist seit Jahren ihre Innovationskraft. Um Schleswig-Holstein als Standort leistungsstarker maritimer Wirtschaft und exzellenter Forschung weiter zu stärken, müssen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung eng zusammenarbeiten. Das MCN bietet über Länder- und Verwaltungsgrenzen hinweg in Rahmen eines einzigartigen Clusters eine gemeinsame Struktur zur Förderung und Stärkung der maritimen Branche. Dies macht das MCN zu einem Leuchtturmprojekt für die maritime Zusammenarbeit der fünf norddeutschen Länder.“

Empfang der norddeutschen Minister- und Senator:innen am MCN-Stand bei der Messe SMM

 

Über das Maritime Cluster Norddeutschland

Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) fördert und stärkt die Zusammenarbeit in der norddeutschen maritimen Branche. Es ermöglicht Plattformen des Dialogs der Akteur:innen untereinander und fördert Innovation und Schnittstellen zu anderen Branchen. Mit Geschäftsstellen in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist das MCN präsent und kooperiert mit den Akteur:innen vor Ort. Es unterstützt unter anderem bei der Suche nach Innovationspartner:innen, informiert zu Förderprogrammen und vermittelt Kontakte in die maritime Branche. Mehr als 350 Unternehmen und Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sind Mitglied im MCN. Insgesamt neun Fachgruppen koordiniert das MCN zu den Themen Innovationsmanagement, Maritime Informations- und Kommunikationstechnologien, Maritimes Recht, Maritime Sicherheit, Maritime Wirtschaft Offshore Wind, Personal und Qualifizierung, Schiffseffizienz, Unterwasserkommunikation sowie Yacht- und Bootsbau.

Das Maritime Cluster Norddeutschland wurde 2011 gegründet. Zunächst arbeiteten die Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in dem länderübergreifenden Cluster zusammen, im September 2014 kamen auch Bremen und Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Seit 2017 agiert das MCN als Verein.