Neuansiedlung in Mecklenburg-Vorpommern – Vanilleverarbeitungsprofi investiert im Businesspark Valluhn-Gallin

Glawe: 55 neue Arbeitsplätze entstehen im ersten Schritt – Unternehmen will auch in Forschung und Entwicklung investieren

22.09.2021
Businesspark Valluhn

Wirtschaftsminister Harry Glawe (M.) überreicht den Zuwendungsbescheid an Jörg Wollenhaupt (© Rainer Cordes)

Im Businesspark Valluhn-Gallin (Landkreis Ludwigsust-Parchim) siedelt sich die Firma Wollenhaupt Vanille GmbH neu an. „Ein Weltmarktführer in der Vanilleverarbeitung investiert in Mecklenburg-Vorpommern. Es zeigt sich einmal mehr, dass unser Land ein gefragter Standort im Bereich der Ernährungswirtschaft ist. Durch die neue Produktionsstätte zur Verarbeitung von Vanille werden im ersten Schritt etwa 55 Arbeitsplätze entstehen. Geplant ist der Produktionsstart im Frühjahr 2022. Die Investition zeigt, dass sich unser intensives Werben für Industrie- und Gewerbestandorte bemerkbar macht und es in der Region weiter voran geht“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort. 

Unternehmen will weiter expandieren

Das Unternehmen Wollenhaupt wurde im Jahr 1881 gegründet. Die Wollenhaupt-Gruppe wird in vierter Generation von der Inhaberfamilie Wollenhaupt geführt. Die Unternehmensgruppe hat ihren Sitz in Reinbek bei Hamburg. Die Firma ist in Europa führend im Bereich der Tee- und Vanille-Verarbeitung. Als führender Importeur werden Natur-Vanilleschoten entkeimt, geschnitten, gemahlen und als Rohware für die Industrie oder für den Lebensmittel-Einzelhandel abgepackt in den Handel im In- und Ausland gebracht. Am bestehenden Standort in Reinbek bei Hamburg hatte das Unternehmen keine weiteren Expansionsmöglichkeiten. Die Vanille-Sparte wird nach Gallin verlegt und neu aufgestellt. „Es soll weiter investiert werden. Im Gewerbegebiet gibt es ausreichend Flächen für zukünftiges Wachstum. Ein neues, innovatives Produkt ist die Herstellung von Flüssig-Vanille als Alternative zur Bourbon-Vanilleschote. Die Firma Wollenhaupt wird hier am Standort auch Forschung und Entwicklung betreiben und neue Produkte entwickeln. Hierbei ist eine enge Kooperation mit den heimischen Hochschulen vorgesehen“, erläuterte Glawe weiter. 

Ausbau von Forschung und Entwicklung im Land

In der neuen EU-Förderperiode 2021 bis 2027 werden insgesamt ca. 940 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung stehen. „Das Thema Innovationen erhält dabei eine noch stärkere Gewichtung. Wir werden Innovationen weiter ordentlich unterstützen. Insbesondere mit der Verbundforschungsförderung - der Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen - ist es uns gelungen, dass die Unternehmen gemeinsam mit der Wissenschaft des Landes innovative und international marktfähige Produkte und Verfahren entwickelt haben, die nun bei uns im Land auch produziert werden. Durch Forschung und Entwicklung werden Arbeitsplätze geschaffen und bestehende gesichert“, betonte Wirtschaftsminister Glawe. In 2015 bis 2020 sind insgesamt 499 Projekte im Bereich Forschung und Entwicklung mit ca. 167 Millionen Euro aus dem EFRE unterstützt worden. 

Ernährungswirtschaft ist bedeutender Wirtschaftszweig

In Mecklenburg-Vorpommern nimmt die Ernährungswirtschaft einen großen Stellenwert ein. „Gerade die große Zahl mittelständischer Betriebe ist ein Markenzeichen unseres Landes. Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren erweitert oder sind neu entstanden. Wichtig ist es, mit den hergestellten Produkten entweder einen Massenmarkt zu bedienen oder durch den Absatz spezieller Produkte Nischen zu erschließen“, so Glawe weiter. Neben Dr. Oetker (Herstellung von Pizza), Nestlé (Produktion von Kaffeekapseln), Trolli (Produktion von Süßwaren), Biosanica (Produktion von Trockenobst oder ProLupin - Herstellung von rein pflanzlichen Lebensmittelzutaten aus den Samen der Blauen Süßlupine) haben sich eine Reihe von Firmen für den Standort Mecklenburg-Vorpommern entschieden.  

Mit ca. 15.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 5,0 Mrd. Euro ist die Ernährungsbranche für unser Land von hoher Bedeutung. Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes beträgt ca. 33 Prozent. „Die Ernährungswirtschaft ist damit innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend. 

Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort

Das Unternehmen investiert am Standort in Valluhn-Gallin 18 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium wird das Vorhaben mit insgesamt 1,7 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) unterstützen.