Tourismus - Bilanz 2019 und Ausblick 2020

Glawe: Branche wächst weiter – Wirtschaftsnahe Infrastruktur ausbauen

30.12.2019

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat für das Tourismusjahr 2019 eine insgesamt eine gute Bilanz gezogen. „Die Branche in Mecklenburg-Vorpommern kann für das Tourismusjahr 2019 ein deutliches Plus verbuchen: Mehr Gäste besuchen unser Land. Ankünfte und Übernachtungen ziehen im Jahresverlauf weiter an. Die Branche wächst. Wir rechnen mit einem neuen Spitzenwert bei den Übernachtungen und Gästen im Gesamtjahr. Das ist Grund zur Freude, aber bei weitem kein Selbstläufer. Wir haben eine Menge Hausaufgaben im Gepäck. Zu den Herausforderungen zählen beispielsweise die Tourismusfinanzierung, die Erreichbarkeiten in den Regionen und das Vorantreiben von Innovationen in der Branche. Unser Land steht in einem sich rasch veränderten Wettbewerb mit anderen Regionen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Montag.

Wachstumsplus von Januar bis September

Von Januar bis September 2019 wurden nach Angaben des Statistischen Amtes rund 6,8 Millionen Ankünfte (+5,8 Prozent) und 28,3 Millionen Übernachtungen (+10,1 Prozent) in M-V gezählt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in M-V lag in diesem Zeitraum bei 4,2 Nächten. Auch in den Regionen gibt es Zuwächse: So liegen die relativen Übernachtungszuwächse für die Regionen Fischland-Darß-Zingst (+16 Prozent), Usedom (+15,7 Prozent), Rügen/Hiddensee (+10,8 Prozent) und Mecklenburgische Ostseeküste (+10,4 Prozent) von Januar bis September 2019 zum Teil weit über dem Landesdurchschnitt (+10,1 Prozent). Das Vorpommersche Festland (+4,0 Prozent), die Mecklenburgische Seenplatte/Schweiz (+3,5 Prozent) und Westmecklenburg (+2,1 Prozent) verzeichnen ebenfalls positive Zuwächse.

Hinweis: Erfasst wurden Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten sowie Campingplätze ohne Dauercamping mit mindestens 10 Stellplätzen. Die Anzahl der im aktuellen Berichtsmonat ausgewiesenen geöffneten Beherbergungsbetriebe und angebotenen Schlafgelegenheiten liegt deutlich über den entsprechenden Angaben des Vorjahresmonats. Grund für die hohen Veränderungsraten ist unter anderem eine durch das Statistische Amt durchgeführte Überprüfung des Berichtskreises und die Aufnahme von vermittelnden Betrieben mit mehr als 10 Betten Kapazität in die Berichtspflicht. Dadurch ist die Zahl der auskunftspflichtigen Betriebe gegenüber dem Vorjahresmonat zum Teil stark angestiegen.

Wenige Unternehmen von Thomas Cook-Pleite bislang betroffen

Ein großes Thema war in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr die Insolvenz des Reiseanbieters Thomas Cook. „Wir haben schnell und unbürokratisch ein Maßnahmenpaket für Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet, die von der Thomas Cook-Pleite betroffen sind. Dies enthält neben einer Unternehmens-Hotline unter anderem Bürgschaften und Darlehen, auch Kurzarbeit und die geförderte Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern konnten genutzt werden, um Kündigungen zu vermeiden“, sagte Wirtschaftsminister Glawe. Mit Stand Ende November gab es über die Hotline der Gesellschaft für Struktur und Arbeitsmarktentwicklung (GSA) insgesamt zehn Unternehmen, die sich gemeldet hatten. Bei den Anrufern handelte es sich mehrheitlich um große Hotels beziehungsweise Hotelanlagen mit großen Bettenkapazitäten und dem Angebot von saisonverlängernden Maßnahmen und hohen Mitarbeiterzahlen. „Nachgefragt wurden Informationen zu den Themen Unterstützung, Weiterbildung sowie Insolvenzverfahren. Wir prüfen individuell, was das Richtige für jedes einzelne Unternehmen ist. Die Unternehmenshotline ist weiter geschaltet“, sagte Glawe.

Tourismusfinanzierung in Regionen

Ein Schwerpunkt ist auch im kommenden Jahr die künftige Tourismusfinanzierung. „Neu ist das Konzept der Modellregionen. Ziel ist es, über das Standarderprobungsgesetz mit Hilfe von vertraglichen Vereinbarungen in Modellregionen sich den gegenwärtigen Herausforderungen zu stellen. Insbesondere sollen dort Lösungen erarbeitet werden für die gegenseitige Anerkennung der Kurabgabe, für die Entlastung sowohl von Angehörigen der Einwohner in prädikatisierten Orten als auch für die Entlastung der Einwohner der Kommunen, die für die prädikatisierten Orte Dienstleistungen erbringen (Dienstleistungskommune Tourismus) sowie für neu zu prädikatisierende Orte (anerkannte Tourismusorte)“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich.

Darüber hinaus sollen Lösungen erarbeitet werden für eine gemeindeübergreifende Infrastrukturentwicklung und genauso für eine durch die Kurabgabe mitfinanzierte ortsübergreifende Mobilität, wie Bus und Bahn. „Wer in den Tourismus einzahlt, muss am Ende merken, was er dafür bekommt. Der Mehrwert muss klar sein. Es müssen Vorteile für Einheimische und Gäste erkennbar sein. Anwohner müssen entlastet werden. Die Modellregionen sollen im ersten Halbjahr 2020 mit ihrer Arbeit beginnen können“, betonte Glawe.

Wachstum durch Internationalisierung – Germany Travel Mart 2020 in MV

Von Januar bis September 2019 haben nach Angaben des Statistischen Amtes etwa 337.000 Gäste aus dem Ausland (-2,4 Prozent) rund 955.000 Übernachtungen (+3,4 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern verbracht. Diese kamen vor allem aus den Nachbarländern Polen (+43,2 Prozent), Dänemark (+3,2 Prozent), Österreich (+2,1 Prozent) und der Schweiz (+2,8 Prozent) sowie aus Schweden (1,9 Prozent). „Gerade bei ausländischen Gästen können wir zulegen. Insbesondere im Ostseeraum und in den Alpenländern besteht noch deutlich Potential. Wir werden weiter intensiv werben“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe.

2020 findet der Germany Travel Mart (GTM) im Mai in Mecklenburg-Vorpommern statt. Hier treffen deutsche touristische Anbieter mit den entscheidenden Einkäufern der internationalen Reisebranche zusammen. „Das ist eine sehr gute Chance auf unser Land aufmerksam zu machen, um vor allem auch international noch bekannter zu werden“. betonte Wirtschaftsminister Glawe. Im kommenden Jahr laufen die Veranstaltungen in Rostock und Schwerin. Der GTM findet nach 2009 zum zweiten Mal in Mecklenburg-Vorpommern statt. Damals waren 1.400 Touristiker aus 43 Ländern im Land.

2019 wurde im November der Deutsche Tourismustag in Rostock ausgerichtet. Er fand erstmalig in Mecklenburg-Vorpommern statt. Zu den Teilnehmern zählten neben Touristikern aus allen Regionen Deutschlands, auch Vertretern der Ministerien des Bundes und der Länder, Vorsitzende und Geschäftsführer touristischer Verbände, Organisationen und von städtischen Marketinggesellschaften. Der Deutsche Tourismustag ist mit mehr als 500 Teilnehmern die größte Verbandstagung für Akteure des Deutschlandtourismus im Jahr 2019.

Imagekampagne für Ausbildungsvielfalt gestaltet

Um Auszubildende zu gewinnen, hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband M-V (DEHOGA MV) die Kampagne „Gastro Burner“ im Herbst gestartet. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Kampagne mit 750.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). In einer Roadshow mit dem „Gastro Burner-Food Truck“ werden Schulstandorte in Mecklenburg-Vorpommern besucht. Weitere Bestandteile sind Imagefilme, eine Kampagnenseite und Auftritte in Social Media Kanälen. „Service und Qualität im Hotel- und Gaststättenbereich hängen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab. Der Bedarf an Fachkräften ist groß, die Besetzung von Stellen inzwischen oft ein Problem. Umso wichtiger ist es, für die Vielfalt der Branche intensiv zu werben. Die Fachkräftesicherung in den Unternehmen fängt mit einer modernen Ausbildung an. Mit der Kampagne soll das Gastgewerbe stärker in den Fokus von Jugendlichen bei der Berufswahl gerückt werden. Damit kann ein zeitgemäßes Bild der Ausbildungsberufe in Hotellerie und Gastronomie vermittelt werden“, sagte Glawe.

Nach Angaben des Bundesagentur für Arbeit fallen derzeit (Stand Ende September) von den insgesamt 1.600 noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen 404 Stellen (rund 25 Prozent) auf den HoGa-Bereich. In den Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen liegt auf dem ersten Platz der HoGa-Beruf Koch/Köchin (126 offene Stellen), auf dem 2. und 3. Platz liegen die Berufe Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau (119) und Hotelfachmann/Hotelfachfrau (107), und auf Platz 6 der Beruf Fachkraft im Gastgewerbe (52).

Wirtschaftsnahe Infrastruktur ausbauen – Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort

Im Jahr 2019 sind im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zur Förderung von Investitionen im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur (=touristische und gewerbliche Infrastruktur) rund 89,1 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium bewilligt bzw. zugesichert worden (einschl. Mittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ EFRE). Mit dem Einsatz dieser Fördermittel konnten 64 Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit Investitionen in Höhe von rund 109,1 Millionen Euro ermöglicht werden. „Wir werden auch im kommenden Jahr touristische Maßnahmen unterstützen“, so Wirtschaftsminister Glawe. (Beispiele von Vorhaben aus dem Jahr 2019 ab Seite 5)

Wirtschaftsfaktor Tourismus im Überblick

Die Wirtschaftsleistung Mecklenburg-Vorpommerns wird zu einem großen Teil (12 Prozent) durch den Tourismus erbracht. Zwei Drittel der touristischen Ausgaben in Höhe von 7,75 Milliarden Euro (2014) kommen mit den Besuchern, Gästen und Touristen aus den anderen Bundesländern nach Mecklenburg-Vorpommern. 17,8 Prozent der Erwerbstätigen in MV, also über 131.200 Menschen, arbeiten in Tourismusunternehmen und tourismusnahen Unternehmen. Das ist jeder sechste Beschäftigte in MV. Touristen, Besucher und Tagesgäste tragen in Mecklenburg-Vorpommern mit ihrem Konsum und den Ausgaben entscheidend zum Bestand und dem Wachstum anderer Branchen wie dem Einzelhandel bei. „Der Tourismus ist ein Aushängeschild in Mecklenburg-Vorpommern. Er hat sich zu einer strukturbestimmenden Branche der heimischen Wirtschaft in unserem Land entwickelt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Beispiele für touristische Investitionen 2019

Grundsteinlegung für Kinderhotel auf der Insel Usedom

Geplant ist, das künftige Kinderhotel Trassenheide in mehrere Häuser aufzuteilen. Das Haus 1 soll ein Multifunktionsgebäude mit Rezeption, Restaurants, Theaterarena, Shops, Küchentrakt sowie mehreren Gast- und Funktionsräumen werden. Haus 2 ist als neues, zentrales Funktionsgebäude mit Wasser- und Saunawelt, Beauty-Bereich und Außenpool sowie Funktions- und Technikräumen vorgesehen. Weiterhin sollen Suiten-Häuser errichtet werden. Für Aktiv- und Familientourismus sind zahlreiche Indoor- sowie Outdoor-Aktivitätsbereiche und miteinander verbundene Erlebnisbereiche geplant. So werden am Standort 32 Arbeitsplätze gesichert und 39 neue Jobs geschaffen.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 17,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von 1,3 Millionen Euro.

Baustart für Kreuzfahrtterminal und Landstromanlage in Warnemünde

Im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde wird weiter mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums investiert - der Hochbau für das neue Kreuzfahrtterminal am Liegeplatz P8 im Werftbecken und der Bau der Landstromanlage sind im November offiziell gestartet. Das Wirtschaftsministerium hat den Ausbau der Infrastruktur für den Kreuzfahrttourismus am Standort Rostock-Warnemünde in den vergangenen Jahren in erheblichem Umfang unterstützt, beispielsweise bei der Errichtung von Liegeplätzen, der Grauwasserentsorgung im Bereich der Liegeplätze 6-8 und bei der Errichtung des Seetouristischen Informations- und Organisationszentrums im Jahr 2005.

Da die Zahl der Passagiere in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist und die bislang am Liegeplatz P8 bestehende mobile Zeltlösung nicht mehr ausreicht, soll das Seetouristische Informations- und Organisationszentrum (SIO) erweitert werden. Die Erweiterungen dienen unter anderem der Passagierabfertigung, den Grenzkontrollen sowie der Gepäckabfertigung. Dabei werden unter anderem ein festes Abfertigungsgebäude mit eine Grundfläche von rund 2.200 Quadratmetern sowie ein zweigeschossiges Servicegebäude errichtet. Außerdem entstehen 20 Auto- und 17 Busstellplätze.

Die Gesamtinvestitionen betragen mehr als 15,1 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 13,6 Millionen Euro.

Landstromversorgung an den Liegeplätzen

Geplant ist, an den Liegeplätzen in Warnemünde ab dem Jahr 2020 eine Landstromversorgung von Kreuzfahrtschiffen zu ermöglichen. Ziel ist es, die touristische Infrastruktur zeitgemäß zu verbessern und die Schiffsdieselimmissionen der Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde zu reduzieren. Vorgesehen ist, die Landstromanlage an den Liegeplätzen P7/P8 zu bauen. Die Gesamtinvestitionen werden vermutlich rund 20 Millionen Euro betragen. Das Wirtschaftsministerium wird bei Vorliegen aller Unterlagen die Infrastrukturmaßnahme voraussichtlich in Höhe von 90 Prozent der Ausgaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützen

Neues Flamingohaus für den Schweriner Zoo

Für das neue Funktionsgebäude sind ein Gründach sowie eine Holzverkleidung vorgesehen. Der Gebäudeumriss umfasst etwa zehn mal fünf Meter. Große Schauscheiben ermöglichen den Besuchern einen attraktiven Blick auf die Flamingopopulation. Informationsmedien am Gebäude dienen der Wissensvermittlung rund um die Biologie der Flamingos.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 147.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt den Neubau des Flamingohauses mit rund 132.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Neuer Caravanstellplatz in Gützkow

In Gützkow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) soll direkt am Kosenowsee ein neuer Caravanstellplatz mit Mehrzweckhalle entstehen.

Auf einer Fläche von etwa 24.000 Quadratmetern sollen künftig etwa 80 Komfort-Wohnmobil-Stellplätze geschaffen sowie eine Mehrzweckhalle mit Büro, Restaurant und Kiosk gebaut werden. Die Mehrzweckhalle bietet auf rund 1.000 Quadratmetern die Möglichkeit für sportliche Aktivitäten, wie Ballsportarten und die Nutzung einer Bowlinganlage mit vier Bahnen. Darüber hinaus wird der Caravanstellplatz über einen Wellnessbereich, Spielmöglichkeiten für Kinder und themenorientierte Unterhaltungsprogramme verfügen. Zur Nutzung regenerativer Energien soll auf dem Dach der Halle eine Solarstromanlage installiert werden. Durch die Freizeitanlage entstehen fünf neue Arbeitsplätze vor Ort

Die Gesamtinvestition für den neuen Caravanstellplatz und die Nebenflächen beträgt rund 2,9 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 907.000 Euro.

Modernisierungen im Kurpark und neue Fußgängerbrücken für das Ostseebad Prerow

In der Gemeinde Ostseebad Prerow (Landkreis Vorpommern-Rügen) soll umfassend in die touristische Infrastruktur investiert werden. Neben der Erneuerung von zwei Fußgängerbrücken über den Prerowstrom sind unter anderem auch Modernisierungen im Kurpark vorgesehen.

Bereits im Jahr 1878 sind zwei Fußgängerbrücken über den Prerowstrom rechts und links des Haupt-Strandzuganges errichtet worden, um eine Zuwegung zur Ostsee zu ermöglichen. Nun müssen diese komplett erneuert werden, da die Standsicherheit nicht mehr gegeben war. Bis zur Fertigstellung der neuen Brücken stehen Anwohnern und Gästen derzeit Behelfsbrücken über den Altarm des Prerowstroms zur Verfügung. Zudem soll der Kurpark modernisiert werden, vor allem die Freilichtbühne mit Konzertmuschel. Des Weiteren sind im Altarm des Stromes die Errichtung einer Steganlage sowie der Ausbau eines touristischen Naturlehrpfades geplant.

Die Gesamtinvestition für die Erneuerung von zwei Fußgängerbrücken über den Prerowstrom beträgt knapp 1,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro.

Für die Modernisierung des Kurparks plant das Wirtschaftsministerium bei Vorlage aller Unterlagen eine Unterstützung in Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Die Gesamtinvestitionen betragen rund 2,6 Millionen Euro.

Mecklenburgisches Bauernhof-Ensemble wird im Tierpark Wismar gebaut

Im Tierpark Wismar soll ein Mecklenburgisches Bauernhof-Ensemble neu entstehen, das Besuchern eine zusätzliche Erlebnis- und Spiellandschaft bietet. Träger der Einrichtung ist der Tierpark Wismar e.V.

Der Tierpark liegt auf einer Fläche von 17 Hektar südwestlich der Wismarer Altstadt. Als Standort für den geplanten Bauernhof sind die Freiflächen zwischen der außerhalb des jetzigen Tierparkgeländes liegenden Spielscheune und dem „Paradiesischen Garten“ des ehemaligen Gartenschau-Geländes vorgesehen. Dort soll eine Hofanlage mit unterschiedlichen Gebäuden gebaut werden. Neben Stallgebäuden für Rinder, Pferde, Esel, Schafe, Ziegen, Schweine und Geflügel sind unter anderem ein Holzschuppen, ein antikes Hof-WC und ein Hofbrunnen geplant. Landwirtschaftliche Nutztiere, die bereits jetzt im Tierpark leben, werden dorthin umgesiedelt.

Die Gesamtinvestitionen für die Erweiterung betragen rund 1,2 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 971.000 Euro.

Fahrradstraße zwischen Malchow und Göhren-Lebbin wird ausgebaut

In der Stadt Malchow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wird derzeit (April 2019) die Fahrradstraße zwischen den Ortsteilen Laschendorf und Untergöhren ausgebaut.

Die Ortsteile Laschendorf und Untergöhren verbinden die Gemeinden Inselstadt Malchow und Göhren-Lebbin. Neben einer Vielfalt an Hotellerie und Gastronomie gibt es in beiden Orten Gewerbetreibende, die Angebote für den Fahrradtourismus bereithalten. Um das touristische Angebot für Radfahrer zu erweitern, wird die Fahrradstraße jetzt auf einer Strecke von mehr als 1.000 Metern ausgebaut.

Der Radwegeabschnitt in Malchow gehört zum 375 Kilometer langen Radrundweg „Eiszeitroute“, der von Demmin unter anderem über Neubrandenburg, Neustrelitz, Malchow und Waren (Müritz) führt. In Mecklenburg-Vorpommern stehen neun Radfernwege mit etwa 2.300 Kilometern Länge sowie 21 Rundrouten zwischen 100 und 400 Kilometern Länge zur Verfügung. Insgesamt können die Radfahrer im Nordosten rund 5.100 Kilometer touristisch ausgeschilderte Radrouten und 1.900 Kilometer straßenbegleitende Radwege des überörtlichen Verkehrs nutzen.

Die Gesamtinvestition der Baumaßnahme beträgt knapp 394.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von knapp 375.000 Euro.

Ostseecamp „Seeblick“ in Rerik erweitert Infrastruktur

Die Infrastruktur des Campingplatzes Ostseecamp „Seeblick“ in Rerik (Landkreis Rostock) wird erweitert. Mit dem Vorhaben werden 20 Dauerarbeitsplätze gesichert.

Die Campingplatzanlage liegt direkt am Steilufer östlich des Ostseebades Rerik und ist mit fünf Sternen klassifiziert. Auf einer Fläche von etwa zehn Hektar sind 400 Campingstellplätze sowie 40 Mietobjekte (Bungalows, Mobilheime und Appartements) mit 176 Betten vorhanden. Nach Angaben des Betreibers kommen die Gäste überwiegend aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen und Brandenburg. Jetzt wird ein 1991 errichtetes Sanitärgebäude komplett entkernt, massiv erweitert und neu ausgestattet, beispielsweise mit einem Seeräuber-Kinderbad und neuer Sanitärtechnik. Im Gebäudeanbau sollen zusätzlich fünf Mietbäder, ein Fitness-, Wellness- und Spielbereich geschaffen werden.

Die Gesamtkosten für die Maßnahmen betragen 754.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von knapp 189.000 Euro.