Meistertour in Neubrandenburger Handwerksbetrieben

Glawe: Unternehmen stehen beispielhaft für die Vielfalt und Innovationskraft des Handwerks in Mecklenburg-Vorpommern

10.10.2018

Die Vielfalt des Handwerks stand im Mittelpunkt der Meistertour, die Wirtschaftsminister Harry Glawe gemeinsam mit Vertretern der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern am Mittwoch in Neubrandenburg unternahm. Auf dem Tourplan standen der Heizungs- und Klimabetrieb Owe Gluth GmbH, die Glaserei Koch und die Fahrtec Systeme GmbH, ein Unternehmen, das sich auf den Bau von Ambulanzfahrzeugen spezialisiert hat. „Die Unternehmen stehen beispielhaft für die Vielfalt und Innovationskraft des Handwerks in Mecklenburg-Vorpommern. Allen dreien ist gemeinsam, dass sie die traditionellen Techniken ihrer Zunft mit klugen strategischen Ausrichtungen in die heutige Zeit überführt haben. So sind die Betriebe zukunftssicher aufgestellt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

 

Gut ausgebildete Fachkräfte werden gebraucht, um Generationswechsel im Handwerk zu bewältigen

Die Betriebsbesichtigungstour fand im Rahmen der landesweiten Kampagne „Besser ein Meister“ statt, die gemeinsam vom Wirtschaftsministerium und den Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wird. Ziel der Marketing- und Imagekampagne ist es, den Meistertitel als Premiummarke zu positionieren, um für das Berufsbild und die Karrierechancen im Handwerk zu werben. „Der Meisterbrief ist Zeugnis einer hohen Qualifikation, berechtigt zum selbstständigen Führen eines Handwerksbetriebes und zur Ausbildung. Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte im Land, die Unternehmen gründen oder übernehmen, um den anstehenden Generationswechsel im Handwerk zu bewältigen. Deshalb unterstützen wir wissenshungrige Gesellen, die sich weiterbilden“, sagte Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern werden erfolgreiche Meisterabschlüsse mit dem „Meister-Extra“ gewürdigt, einer Prämie in Höhe von 2.000 Euro. Zusätzlich erhalten bis zu 50 Absolventen ein erweitertes „Meister-Extra“ in Höhe von 5.000 Euro, wenn sie als Beste ihrer Fachrichtung die Meisterprüfung abgelegt haben. Im Jahr 2017 ist das „Meister-Extra“ 287 Mal ausgereicht worden. Zudem haben nach der „Richtlinie zur Förderung von Unternehmensnachfolgen im Handwerk (Meisterprämie)“ Meister die Möglichkeit, bei erstmaliger Gründung einer Existenz durch Übernahme eines Betriebes eine Förderung in Höhe von 7.500 Euro zu erhalten. Das haben im Jahr 2017 elf Handwerker in Anspruch genommen.

 

Tiefe Verwurzelung in der Region: Owe Gluth GmbH

Die erste Station der Tour war die Owe Gluth GmbH, ein Heizungs- und Klimatechnikbetrieb. Das im Jahre 1990 gegründete Unternehmen hat 72 Mitarbeiter (davon sieben Auszubildende), ist in den Bereichen Gebäudetechnik, Energiedienstleistungen und Badgestaltung tätig und hat nach eigenen Angaben im Jahr 2017 elf Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. „Neben der hohen fachlichen Kompetenz zeichnet sich die Owe Gluth GmbH durch eine tiefe Verwurzelung in der Region aus. Gesellschaftliches Engagement rund um die Themen Sport, Kultur und Freizeit ist eine Selbstverständlichkeit für Firmeninhaber und Mitarbeiter. Dazu gehört auch die regelmäßige Ausbildung junger Menschen im Unternehmen sowie Investitionen in die Mitarbeiter für Weiterbildung“, sagte Glawe.

 

Handwerk zwischen Tradition und Moderne: Glaserei Koch

Die 1947 gegründete Glaserei Koch hat mit ihren sechs Mitarbeitern ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum aufgebaut; von der Bildeinrahmung, der Glasrestauration, über den Bau von Glasmöbeln bis hin zum Ladenbau und der Wohnraumgestaltung. „Die Glaserei steht beispielhaft für das breite Aufgabenfeld des Handwerks zwischen Tradition und Moderne. Von der behutsamen Restauration von historisch bedeutenden Fenstern etwa in Kirchen bis zum Design und der Fertigung von hochmodernen Glasmöbeln bietet der Betrieb seinen Kunden handwerkliche Meisterleistungen“, sagte Glawe.

 

180 Spezialfahrzeuge pro Jahr aus Neubrandenburg: Fahrtec Systeme GmbH

Abschließend informierte sich Wirtschaftsminister Glawe bei der Fahrtec Systeme GmbH. Das Unternehmen mit 175 Mitarbeitern hat sich auf den Bau von Ambulanzfahrzeugen spezialisiert. Die Produktpalette umfasst dabei den Rettungswagen Typ C, der für den Notfalleinsatz ausgerüstet ist, sowie Ambulanz-Sonderfahrzeuge. „Die Anforderungen an Rettungswagen und Ambulanzfahrzeuge sind in Bezug auf die technische Ausstattung sehr individuell, je nach Auftraggeber und Einsatzplanung. Die Fahrtec Systeme GmbH bietet ihren Kunden Komplettlösungen, die deutschlandweit angenommen werden. Etwa 180 Neufahrzeuge entstehen in Neubrandenburg pro Jahr und stehen dann für medizinische Einsätze zur Verfügung“, sagte Glawe zum Abschluss der Meistertour.

 

Zahlen zum Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern

Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern sind rund 12.300 Betriebe in der Handwerksrolle verzeichnet. Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt umfasst etwa 20.200 Betriebe, in denen rund 112.000 Beschäftigte - davon gut 5.000 Auszubildende - einen Umsatz von über neun Milliarden Euro erwirtschaften. Dem Handwerk können etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden.