Gewinner im Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft stehen fest

Glawe: Potential der Branche besser nutzen – Zusammenarbeit von Kreativschaffenden und Unternehmen ausbauen

11.01.2018

Die Gewinner stehen fest: Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat am Donnerstag die Gewinner des Ideenwettbewerbs Kultur- und Kreativwirtschaft ausgezeichnet. „Die heutigen Gewinner haben durch innovative Konzepte überzeugt. Sie stehen beispielhaft für die vielen klugen und kreativen Köpfe der Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Sie zeigen, dass es wichtig ist, auch mal neue Wege zu wagen. Dabei wollen wir die Preisträger mit dem Ideenwettbewerb unterstützen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. 16 Bewerbungen wurden beim Wirtschaftsministerium eingereicht. „Die Gewinner liefern mit ihren Vorhaben spannende Formate, wie Kreativschaffende und Unternehmen noch besser aufeinander zugehen können“, erläuterte Glawe weiter. Für den Wettbewerb stehen Mittel in Höhe von 100.000 Euro aus Landesmitteln zur Verfügung. 

Zusammenarbeit von Unternehmen und Kreativschaffenden - Potential der Branche besser nutzen

Im Wettbewerb wurden zukunftsweisende Ideen, vor allem für branchenübergreifende Projekte, Produkte und Prozesse, die das Wachstums-, Innovations- und Beschäftigungspotential der Kreativwirtschaft weiter entwickeln und vermarkten, gesucht. „Ich sehe in der Zusammenarbeit mit dem kreativen innovativen Potential der Branche in Mecklenburg-Vorpommern erhebliche Chancen und Wachstumsmöglichkeiten für andere Wirtschaftszweige und Gewerke. Zum Beispiel für diejenigen, die in Bezug auf neues Design, Digitalisierung und Vertrieb/Marketing vor aktuellen Herausforderungen und Aufträgen stehen. Das Potential der Kreativen gilt es noch besser in wirtschaftlicher Verwertung zu nutzen“, so Glawe weiter. „Wir haben viele versteckte Talente in unserem Land. Mit dem Wettbewerb wollen wir auf die Vielfalt und die Potentiale der erwerbswirtschaftlich tätigen Kultur- und Kreativwirtschaft aufmerksam machen“. 

Informationen zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben einen persönlichen Jahresumsatz von mehr als 17.500 Euro; diese haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent der Gesamtwirtschaft im Land. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft schafft Wertschöpfung, Einkommen und Beschäftigung im Land“, so Wirtschaftsminister Glawe abschließend. 

Überblick über die Gewinner im Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft 

Eine Jury - bestehend aus Vertretern der Industrie- und Handelskammern (IHK’s), Wirtschaftsfördergesellschaften, aus Kommunen sowie Design- und Technologiezentren - hat unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit über die eingereichten Projektideen in einem Auswahlverfahren entschieden. 

 

  • Projekt Match.Box - Neubrandenburg/Greifswald - 36.000 Euro 

Unternehmen: 13°Grad Crossmedia (Inhaber: Martin Horst); Stuhmer/Scholz Design_büro (Esther Stühmer) sowie Witeno (Dr. Wolfgang Blank)

Das Projekt wird durch ein interdisziplinäres Team aus Marketing-, Design- und Wirtschaftsfachleuten umgesetzt. Im Projekt werden vier Konzepte erstellt, mit denen die Wirtschaftszweige Ernährung, Gesundheit, Handwerk/Technologie und Stadtentwicklung mit Akteuren der Kreativwirtschaft zusammengeführt werden sollen. Durch diese Zusammenarbeit sollen neue Produkte und Innovationen entstehen. Um die Innovationskraft der Kultur- und Kreativwirtschaft sichtbar zu machen, soll ein mobiler Container durch MV touren und die Ergebnisse der interdisziplinären Zusammenarbeit visualisieren.

 

  • Innovatives Matching von traditioneller Wirtschaft und Kultur- und Kreativwirtschaft – Rostock - Vorhaben: 24.000 Euro  

Netzwerk der Kreative MV (Projektleitung: Veronika Schubring & Teresa Trabert)

Unternehmen und Kreative werden durch 2 Innovationsformate zusammengeführt:

Speed-Dating: Es sollen spezifische Problemlösungs-Bedarfe in KMUs mit Kreativ-Schaffenden, die die richtige Expertise und Kapazität zu dessen Lösung parat haben, zusammengebracht werden. Resultate des Speed-Datings sind idealerweise direkte Kooperationen, die sich zwischen den Einzelakteuren - Unternehmen und Kreativ-Schaffenden - anschließen, die beim Speed-Dating einen Match hatten.

Job-Shadowing: Es sollen in dem Projekt Tandems aus Kreativschaffenden und Geschäftsführenden von Unternehmen anderer Branchen gebildet werden, die sich für jeweils zwei Tage auf ihrer Arbeit begleiten. Begleitet wird dieser Austausch durch ein Coaching, um schnell eine intensive Vertrauensbasis miteinander aufzubauen. Das Lernen voneinander, das sich gegenseitig auf Augenhöhe Begegnen und Unterstützen, sowie das Erkennen der Potentiale kreativen Arbeitens und möglicher Kooperationen steht bei diesem Format im Vordergrund.

 

  • Konferenz zum Leerstandswohlstand - Region Westmecklenburg-Schwerin – Vorhaben: 24.400 Euro 

Netzwerk der Kreative MV (Projektleitung: Corinna Hesse & Antje Hinz GbR)

Regionale und überregionale Experten und Praktiker aus Kreativ- und Immobilienbranche entwickeln gemeinsam mit Regionalentwicklern und Wirtschaftsförderern in interdisziplinären Workshops Lösungen rund um das Thema Leerstand, wie er durch Kreative entwickelt werden kann und welche Effekte daraus entstehen. Hierzu sollen Kooperationen mit der Immobilienwirtschaft, Industrieunternehmen, den IHK´s und den Wirtschaftsfördergesellschaften angestoßen und so konkrete Projekte der Raumtransformation (Kreativräume in Unternehmen, Co Working Spaces und Kreativquartiere) initiiert und lokale Kreativnetzwerke gestärkt werden. Sowohl für Wohnungsleerstand als auch für leere Gewerbe sollen Nutzungsideen entwickelt und angestoßen werden.

 

  • Landesweite Branchenkonferenz - Rostock – Vorhaben: 15.600 Euro 

Netzwerk der Kreative MV Projektleitung: Veronika Schubring & Teresa Trabert

Branchenkonferenz KREATOPIA – Hierbei sollen Akteure aus der Kultur- und Kreativwirtschaft, der Wirtschaft, der Verwaltung, der Wissenschaft und Politik zusammengeführt werden. Kreativschaffende stellen aktuelle Projekte vor, in Workshops wird zu interaktivem und branchenübergreifendem Innovationstransfer diskutiert und Möglichkeiten der Vernetzung besprochen. Ein Ziel ist es, dass Unternehmen einen neuen, kreativen Blick auf Konzepte erhalten, Geschäftsmodelle sowie Strategien entwickeln. Die Kreativschaffenden erweitern ihr Spektrum eines möglichen Absatzmarktes.