Glawe: Im Schulterschluss die maritime Wirtschaft stark, wettbewerbsfähig und nachhaltig aufstellen
21.04.2016Die fünf norddeutschen Länder - Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen - gründen heute Abend (21.04.) in Hamburg gemeinsam den länderübergreifenden Verein „Maritimes Cluster Norddeutschland (MCN e.V.). Die Vereinigung verfolgt das Ziel, die Potentiale der maritimen Wirtschaft Norddeutschlands zu bündeln und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. „Der maritime Markt ist ständig in Bewegung. Der Wandel stellt die in der Branche tätigen Unternehmen vor große Herausforderungen, bietet aber auch Chancen, sich in den neuen Märkten zu positionieren. Mit einem gemeinsamen Verbund der norddeutschen Länder wollen wir im Schulterschluss die maritime Wirtschaft stark, wettbewerbsfähig und nachhaltig aufstellen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe im Vorfeld der Vereinsgründung in Schwerin.
Das MCN versteht sich als Dienstleister für die gesamte maritime Wirtschaft und Wissenschaft in Norddeutschland. Wesentliche Aufgaben sollen Networking in der maritimen Branche, die Organisation von Fachveranstaltungen, die Arbeit in Fachgruppen sowie das Initiieren und Begleiten von Projekten unter Einbeziehung von Wirtschaft, Wissenschaft mit ihren Forschungs- und Hochschuleinrichtungen sein. „Die maritime Wirtschaft hat bei uns eine traditionell besondere Bedeutung und ist ein starker Wirtschaftszweig mit Schiffs- und Bootsbau, der maritimen Zulieferindustrie, der maritimen Logistik, der Schifffahrt, der Hafeninfrastruktur und dem maritimen Tourismus. Insgesamt sind in über 1.900 Betrieben und Einrichtungen rund 32.000 Personen beschäftigt“, hob Glawe hervor.
Informationen zum Maritimen Cluster Norddeutschland
Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) ist 2011 von den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gegründet worden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist gemeinsam mit Bremen seit 2015 assoziiertes Mitglied. Die „Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit der fünf norddeutschen Länder im Rahmen des Maritimen Clusters Norddeutschland“ wurde auf der Konferenz der Wirtschafts- und Verkehrsminister/-senatoren der norddeutschen Küstenländer am 22.09.2014 in Itzehoe unterzeichnet. Zum Jahresbeginn 2017 soll das bisherige Projekt als eigenständiger Verein seine Arbeit fortführen und als gemeinsame Clusterorganisation aller fünf norddeutschen Länder die Zusammenarbeit etablieren.
Maritime Wirtschaft mit über 32.000 Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern
Der Wirtschaftszweig „maritime Wirtschaft“ beschäftigt in über 1.900 Betrieben und Einrichtungen mit etwa 32.000 Personen rund fünf Prozent der Erwerbstätigen des Landes. Die Unternehmen und Betriebe erwirtschafteten rund 5 Milliarden Euro Umsatz und erbrachten mit einer Bruttowertschöpfung von rund 1,5 Milliarden Euro ebenfalls etwa fünf Prozent der Wertschöpfung der Gesamtwirtschaft. Kernsegmente der maritimen Wirtschaft sind der Schiffs- und Bootsbau, die maritime Zulieferindustrie, die maritime Logistik, die Schifffahrt und die Hafeninfrastruktur sowie mit zunehmender Relevanz die Bereiche Offshore-Windenergie, Meerestechnik sowie Meeresforschung.
Innerhalb der maritimen Wirtschaft nimmt die maritime Industrie – dazu zählen der Schiffs- und Bootsbau, die maritimen Zulieferer sowie die Meeres- und Offshore-Technik – eine Schlüsselstellung ein. Sie umfasst etwa 280 Unternehmen mit insgesamt rund 10.000 Beschäftigten, die einen Umsatz in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro erwirtschafteten.
Zum Schiffs- und Bootsbau in Mecklenburg-Vorpommern zählen rund 160 Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern. Auf den sechs größeren hiesigen Werften, der Genting/Lloyd Werft Group (Nordic Yards) mit den Standorten Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der Tamsen Maritim in Rostock sind gegenwärtig rund 2.100 Mitarbeiter und rund 240 Auszubildende beschäftigt.