Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsleistung legt weiter zu

Glawe: Wirtschaft kommt voran – historisch höchstes Bruttoinlandsprodukt des Landes - Rahmenbedingungen für mehr Arbeitsplätze verbessern – weiter an wirtschaftlicher Angleichung arbeiten

30.03.2016

Die Wirtschaftsleistung in Mecklenburg-Vorpommern ist im Jahr 2015 nach Angaben des Statistischen Amtes gegenüber 2014 um 1,9 Prozent gestiegen. „Wir liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Das ist ein insgesamt sehr ordentliches Ergebnis. Das Ergebnis belegt: Es geht wirtschaftlich weiter voran im Land. Wir wachsen vor allem im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. Auch der Handel und das Gastgewerbe entwickeln sich deutlich positiv. Wichtig ist es, alles daran zu setzen, dauerhaft die Rahmenbedingungen für mehr Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt weiter zu verbessern. Hier sind wir auf einem guten Weg, aber längst noch nicht am Ziel“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Mittwoch in Schwerin. Im Saldo sind rund 9.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im vergangenen Jahr hinzugekommen. Im Bundesdurchschnitt ist das BIP um 1,7 Prozent gestiegen. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Mecklenburg-Vorpommern liegt ebenso über dem Durchschnitt der neuen Länder (1,5 Prozent). „Mit rund 39,9 Milliarden Euro wurde das historisch höchste Bruttoinlandsprodukt des Landes erzielt“, so Glawe weiter.

Verarbeitendes Gewerbe wächst über dem Bundesschnitt

Die Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes in Mecklenburg-Vorpommern legte mit einem Anstieg um 8,0 Prozent mehr als deutlich zu. „Wir liegen in diesem für unsere Wirtschaft extrem wichtigen Bereich über dem Durchschnitt der neuen Länder (+1,1 Prozent) und über dem Bundesdurchschnitt (+1,7 Prozent). Unser Land ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit besten Bedingungen für Investitionen. Die Neuansiedlungen und die Erweiterungen der heimischen Wirtschaft machen sich im Wachstum der Wirtschaftsleistung deutlich bemerkbar. Unternehmen schaffen und sichern Jobs bei uns im Land. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Land weiter zu verbessern und die Unternehmen bei ihren Investitions- und ihren Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu unterstützen“, betonte Glawe.

Im Jahr 2015 wurden für 93 neue Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft insgesamt rund 62,8 Millionen Euro Zuschüsse des Wirtschaftsministeriums bewilligt. Dadurch können Investitionen in Höhe von 256,5 Millionen Euro realisiert werden. Mit Abschluss aller Vorhaben werden 741 Arbeitsplätze neu entstanden sein und 2.232 Arbeitsplätze gesichert. In Dassow (Landkreis Nordwestmecklenburg) errichtet die AqVida GmbH eine pharmazeutische Produktionsanlage. 26 Jobs entstehen vor Ort. In Stralsund plant das ISW Institut für Soft- und Hardwareauswahl GmbH ein Rechenzentrum. 25 hochwertige, wissensbasierte Arbeitsplätze sollen zunächst geschaffen werden. Im Industriegebiet Poppendorf (Landkreis Rostock) ist der Medizintechnikspezialist CLEARUM GmbH mit einer Produktionsstätte gestartet, 80 Arbeitsplätze sollen entstehen. „Es wird auch in diesem Jahr ordentlich investiert“, sagte Glawe.

Dienstleistungsbereich, Handel und Gastgewerbe überdurchschnittlich im Plus

Auch der Dienstleistungsbereich zieht weiter an. Die Bruttowertschöpfung ist in diesem Bereich in Mecklenburg-Vorpommern um +1,4 Prozent gestiegen (Bundesdurchschnitt +1,5 Prozent; neue Länder: +1,6 Prozent). Besonders positiv war im vergangenen Jahr die Entwicklung in den Bereichen Handel, Gastgewerbe, Information und Kommunikation und Verkehr (MV +2,7 Prozent, Bundesdurchschnitt +1,9 Prozent). „Einen großen Teil zum Erfolg trägt hier die Tourismuswirtschaft bei“, so Glawe weiter. 2015 ist mit 29,5 Millionen Übernachtungen im Land ein neuer Rekord der Branche aufgestellt worden.

Einen Rückgang verzeichnete die Wirtschaftsleistung im Baugewerbe um 3,2 Prozent (Bundesdurchschnitt: +0,3 Prozent; neue Länder: -0,9 Prozent).

Herausforderung - Wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen

„Der wirtschaftliche Aufholprozess ist noch nicht abgeschlossen. Wir werden weiter an der wirtschaftlichen Angleichung arbeiten“, so Glawe. Der Wirtschaftsminister macht deutlich, dass es trotz der insgesamt positiven Entwicklung viele Hausaufgaben zu lösen gibt. „Der wirtschaftliche Strukturwandel im Land kommt voran. Wir stehen dennoch vor Herausforderungen, die es zu meistern gilt. 2019 läuft der Solidarpakt aus und damit werden auch wichtige Unterstützungsmöglichkeiten für ostdeutsche Bundesländer möglicherweise auslaufen. Mit der Konzentration auf Innovationen, Beschäftigung und Wachstum legen wir die Grundlagen, um zukünftig auf eigenen Füßen zu stehen. Darüber hinaus gilt es, insbesondere Fachkräfte für die heimische Wirtschaft zu gewinnen oder zu sichern. Insgesamt geht es darum, sich weiter selbstbewusst auf die eigenen Stärken zu besinnen. Unser Land bietet hervorragende infrastrukturelle Bedingungen. Insbesondere im Exportgeschäft können wir noch weiter zulegen. Wir werden weiter intensiv um Investoren für Mecklenburg-Vorpommern werben“, sagte Glawe. „Die Gesundheitswirtschaft sowie Forschung, Entwicklung und Innovation und die zügige Umsetzung relevanter Ergebnisse in marktfähige Produkte, die Stärkung des Handwerks und der Tourismuswirtschaft sowie die Unterstützung des verarbeitenden Gewerbes nehmen für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft unseres Landes eine Schlüsselrolle ein.“