Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern kommt voran

Glawe: Deutlicher Zuwachs beim Auslandsgeschäft – leistungsfähige Branche steht vor Herausforderungen – Regionalität und Veredlung bieten Chancen

25.03.2016

Wirtschaftsminister Harry Glawe sieht die Ernährungswirtschaft trotz eines hart umkämpften Wettbewerbes weiter im Aufwind. „Mecklenburg-Vorpommern hat eine leistungsfähige Ernährungswirtschaft. Sie entwickelt sich positiv. Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes beträgt beachtliche 33 Prozent. Besonders der Auslandsumsatz der Branche ist in den vergangenen fünf Jahren um rund 57 Prozent gestiegen. Wir sind vorangekommen, aber noch nicht am Ziel. Das Exportgeschäft muss weiter ausgebaut werden“, forderte der Minister für Wirtschaft Bau und Tourismus Harry Glawe im Vorfeld des Branchentages Ernährungswirtschaft. Der Branchentag findet am 30. März 2016 in Ahrenshoop statt. Der Auslandsumsatz lag nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern 2015 bei 648 Millionen Euro. 2011 betrug der Umsatz noch rund 413 Millionen Euro (Angaben ohne Getränkeherstellung).

Branche steht vor Herausforderungen – Innovationen sind nötig

Das vermeintlich ewig geltende Motto „Gegessen wird immer“ sorgt nicht automatisch für steigende Umsätze bei den Unternehmen. „Die Ernährungswirtschaft ist nur scheinbar ein weitgehend konjunkturunabhängiges Geschäft. Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern stehen vor neuen Herausforderungen. Die Branche sieht sich mit einer veränderten Nachfrage, einer verstärkten Konkurrenz und teilweise schrumpfenden Binnenabsatzmärkten konfrontiert. Innovationen beispielsweise in der Produktherstellung sind nötig. Firmen müssen sich auch auf ein bewussteres Konsumverhalten bei den Kunden einstellen. Für das Exportgeschäft macht die internationale Lage die Situation für Unternehmen insgesamt nicht einfacher“, betonte Glawe weiter.

Regionalität und Veredlung bieten Chancen

Viele Unternehmen setzen auf hochwertige natürliche Veredlung von Nahrungsmitteln. „Die Anforderungen an die Branche wandeln sich stetig. Die Konsumenten wollen heute mehr wissen, was in den hergestellten Produkten steckt. Das Vertrauen der Verbraucher entsteht dabei oft mit heimischen Produkten direkt vor der Haustür. Lokal und regional veredelte Produkte bieten vor allem auch im Binnenland Chancen für die heimische Wirtschaft insgesamt“, so Glawe.

Kooperationen ausloten – Wertschöpfungsketten verlängern

Wirtschaftsminister Glawe machte deutlich, dass es wichtig für regionale Akteure ist, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. „Um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern, ist innovatives Handeln bei der Entwicklung konkurrenzfähiger Produkte, der Erschließung neuer Märkte und Abnehmer sowie der Herausbildung von Kooperationen gefragt. Dies verlängert regionale Wertschöpfungsketten, Arbeitsplätze werden gesichert und neue geschaffen“, sagte Glawe. Die Branche erwirtschaftete im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Amtes einen Jahresumsatz von rund 4,4 Milliarden Euro. In Mecklenburg-Vorpommern waren 2015 in den 90 Betrieben der Ernährungswirtschaft mit mehr als 50 Beschäftigten rund 14.400 Personen tätig.

Unterstützungsmöglichkeiten rege nutzen

Wirtschaftsminister Glawe regte an, dass Unternehmen die Förderung für die Branche intensiv nutzen. „Bei Neuansiedlungen und Erweiterungsvorhaben von Unternehmen sowie im Bereich von Forschung und Entwicklung, insbesondere bei Kooperationen von Hochschulen und Unternehmen gibt es eine Bandbreite an Unterstützungsmöglichkeiten, ebenso bei überregionalen Messeauftritten“, so Glawe abschließend. In der EU- Förderperiode 2014 bis 2020 stehen beispielsweise für Forschung, Entwicklung und Innovation in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 168 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.