Ausbau des Gewerbegebietes Franzenshöhe im Stralsunder Seehafen

Glawe: Voraussetzungen für Neuansiedlungen werden geschaffen und Entwicklung eines Metall-Clusters

29.08.2016

In Stralsund wird das maritime Industrie- und Gewerbegebiet Franzenshöhe sowie die Gleisanbindung Frankenhafen ausgebaut. Wirtschaftsminister Glawe hat symbolisch mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft den ersten Spatenstich gesetzt. „Es werden die Voraussetzungen für weitere Gewerbeflächen und somit für Neuansiedlungen und Erweiterungen vor Ort verbessert. Mit der zusätzlichen Gleisanbindung an das Streckennetz wird das Gebiet insgesamt noch attraktiver für Investoren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Montag vor Ort.

Erschließung des dritten Bauabschnittes

Im maritimen Industrie- und Gewerbegebiet Franzenshöhe soll der 3. Bauabschnitt erschlossen werden. Er beinhaltet unter anderem die Sanierung des ehemaligen Spülfeldes, die Herrichtung der ehemaligen Dockgrube, die Herrichtung einer Industriebrache (sog. L-Grundstück) sowie die Ufersicherung. „Mit der Erhöhung der Vermarktungsaktivitäten in Richtung Entwicklung eines Metall-Clusters sowie der Trendwende vom Stahlschiffbau zum Spezialstahlbau und nicht zuletzt durch die intensiven Aktivitäten der Genting-Group zur Reaktivierung des Werftstandortes sind vermehrte Nachfragen nach geeigneten Grundstücken in der Hansestadt Stralsund zu verzeichnen“, betonte Glawe weiter.

Über 150 Arbeitsplätze durch Ansiedlungen entstanden

Gegenwärtig ansässig im Gewerbegebiet sind u. a. die Unternehmen Ostseestaal, Formstaal, PEHA Reparatur und Anlagenbau, Allround Schiffsservice. „Bisherige Ansiedlungen im maritimen Industrie- und Gewerbegebiet Franzenshöhe haben gezeigt, dass nach wie vor ein großer Bedarf an erschlossenen Gewerbeflächen - insbesondere in Nähe der Kaikante - besteht. Über 150 Arbeitsplätze sind in den vergangenen Jahren entstanden“, so Glawe.

Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort

Wirtschaftsminister Glawe übergab vor Ort eine Förderzusage für den weiteren Ausbau des Gewerbegebietes. Das Gesamtinvestitionsvorhaben beläuft sich auf 11,7 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 10,4 Millionen Euro.

Die Gesamtausgaben für die Gleisanbindung liegen bei rund 14 Millionen Euro. Der Zuschuss des Wirtschaftsministeriums aus der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ beträgt rund 12,3 Millionen Euro. „Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und deshalb wird das Wirtschaftsministerium auch weiterhin wirtschaftsnahe Infrastrukturvorhaben zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes und zur regionalpolitischen Flankierung von Strukturproblemen unterstützen. Insgesamt betrachtet ist es auch ein wichtiger Beitrag für einen erfolgreichen Strukturwandel hier vor Ort“, sagte Glawe.

„Mit dem Anschluss des Betriebsteils Frankenhafen an das überregionale Streckennetz soll der stetig steigenden Nachfrage von Verladern und potentiellen Ansiedlern nach Multimodalität Rechnung getragen werden. Gleichzeitig ist das Projekt Ausdruck der Unternehmensstrategie des Seehafens Stralsund (SHS), im Sinne ökonomisch optimierter, umweltverträglicher Transportketten den Anteil des bahngebundenen Gütervorlaufs/-nachlaufs - der bereits heute bei ~ 70-80 Prozent pro Jahr liegt - weiter zu erhöhen. Gleisinfrastruktur ist für den Seehafen Stralsund ein Schlüssel zur erfolgreichen Akquisition neuer Kunden aus der verladenden Wirtschaft, sie ist gleichzeitig für die Ansiedlung verarbeitenden Gewerbes eine wesentliche Voraussetzung. Häfen und kainahe Bereiche sind bevorzugte Standorte für potentielle Ansiedlungsinteressenten, um vom großen Vorteil der Nutzung aller Verkehrsträger im multimodalen Logistikzentrum Seehafen für die Sicherstellung ein- und ausgehenden Warenströme profitieren zu können“, so der Geschäftsführer der SWS Seehafen Stralsund GmbH Sören Jurrat.

Informationen zum Frankenhafen

Der Frankenhafen ist Bestandteil des maritimen Industrie- und Gewerbegebietes Franzenshöhe, beide bilden eine Einheit und wurden aus der ehemaligen Industriebrache der Volkswerft entwickelt. Im Zuge der Umstrukturierung der Volkswerft zu einer Kompaktwerft wurden südlich und nördlich des heutigen Werftgeländes umfängliche Territorien freigesetzt. Im nördlichen Bereich entstand der Südhafen und im südlichen Bereich das maritime Industrie- und Gewerbegebiet Franzenshöhe mit dem Frankenhafen. Der 1. Bauabschnitt umfasste den Ausbau des Hafens und den Bau der Erschließungsstraße zum Hafen. Er wurde von 2004 bis 2007 umgesetzt. Mit dem 2. Bauabschnitt erfolgte zwischen 2008 - 2013 die Beräumung und Erschließung von ca. 7,4 Hektar Industrie- und Gewerbegebietsfläche.