Glawe: Chancen im Gesundheitstourismus noch stärker nutzen

12.10.2015

Am Montag hat in der Hansestadt Greifswald eine Veranstaltung zum Thema "Gesundheitstourismus – eine Erfolgsgeschichte für Mecklenburg-Vorpommern?!" stattgefunden. "Unser Land ist allein aufgrund der natürlichen Voraussetzungen ein ganz besonderer Standort für Erholung und Genesung. Das allein reicht aber nicht. Wir haben in den vergangenen 25 Jahren kräftig in die Infrastruktur und Vielfalt der Branche investiert. Der Gesundheitstourismus hat noch großes Potential in Mecklenburg-Vorpommern", sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Montag vor Ort. Der Gesundheitstourismus ist ein Gestaltungsfeld der Wachstumsbranche Gesundheitswirtschaft. Veranstalter des Treffens war die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Angebote im Gesundheitstourismus ausbauen


Wirtschafts- und Tourismusminister Glawe warb in Greifswald dafür, das Angebot im Gesundheitstourismus weiter auszubauen. "Hier sind vor allem Kooperationen wichtig, um Wellness und Gesundheitsförderung noch deutlicher zu verbinden. Jedes Unternehmen im Gesundheitstourismus hat seine Kernkompetenzen, aber für den Kunden ist das Gesamtangebot entscheidend", forderte Glawe. Der Minister regte eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Universitätskliniken, Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen und Hotels an.

Es braucht weiter auch individuell auf Gäste zugeschnittene Angebote. "Es geht nicht nur darum, dass die Kurhäuser und Rehakliniken heute allen Versicherten offen stehen. Auch das Alter der Gesundheitssuchenden und ihre Ziele und Vorstellungen haben sich gewaltig gewandelt. Gesundheit liegt im Trend, ein präventiver Urlaub ist durchaus zeitgemäß und löst mehr und mehr den klassischen Kuraufenthalt ab", sagte Glawe.

Kur- und Erholungsorte mit überdurchschnittlich hohen Übernachtungen


In den Kur- und Erholungsorten wurden im Jahr 2014 rund 20 Millionen Übernachtungen gezählt. Es wurden somit 69,5 Prozent aller im Land getätigten Übernachtungen in den Kur- und Erholungsorten verzeichnet. "Das spricht für die Qualität in den touristischen Orten und ebenso für die Vielfalt der Angebote. Wir liegen deutlich über dem Bundesschnitt", betonte Glawe weiter. Bundesweit realisieren die Kur- und Erholungsorte rund 30 Prozent der statistisch erfassten Übernachtungen. "Immer mehr Menschen sind bereit, vorbeugend etwas für ihre Gesundheit zu tun und hierfür auch Geld auszugeben. Diesen Wandel hin zum gesteigerten Gesundheitsbewusstsein müssen wir für unser Land noch stärker nutzen", sagte Glawe.

Die gesundheitsorientierte Zielgruppe hat naturgemäß hohe Erwartungen und ein entsprechendes Qualitätsbewusstsein. "Eine moderne Infrastrukturausstattung, ein ansprechendes Ambiente, aber auch ein professionelles zielgruppenorientiertes Marketing sind zunehmend ausschlaggebende Kriterien für eine Urlaubsentscheidung", so Glawe. Die Spezialisierung kurortspezifischer Einrichtungen sowie die Umwidmung einzelner Häuser auf spezielle Indikationen (Herz-Kreislauf, Bewegungsapparat etc.) und/oder Zielgruppen (Mutter/Kind und Senioren, Anschlussheilbehandlung und Prävention) werden zukünftig unerlässlich sein.

Über 60 Kur- und Erholungsorte – über 6 Milliarden Euro in Tourismus investiert

Der Gesundheits- und Wohlfühlsektor unseres Landes mit seinen zahlreichen Hotel- und Wellnessanlagen sowie seinen Krankenhäusern und Rehakliniken und den über 60 prädikatisierten Kur- und Erholungsorten hat sich zu einem der modernsten und leistungsfähigsten in ganz Europa entwickelt. In der Gesundheitswirtschaftsbranche unseres Landes arbeiten mehr als 100.000 Menschen.

Seit 1990 wurden im Rahmen der Förderung der touristischen Infrastruktur und der Förderung touristischer Einrichtungen (gewerblicher Tourismus) Gesamtinvestitionen beispielsweise von Unternehmen oder Gemeinden von rund 6,35 Milliarden Euro ausgelöst. Das Wirtschaftsministerium hat diese mit rund 2,29 Milliarden Euro unterstützt. Insgesamt wurden über 4.700 Fördervorhaben bewilligt.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 385/15 - Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus MV