Wirtschaftsstaatssekretär wirbt für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern in Vietnam

Rudolph: Pflegekräfte für eine Ausbildung und Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern gewinnen

01.03.2018

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph ist am Donnerstag mit einer 15-köpfigen Delegation von heimischen Unternehmen, Hochschulen, medizinischen Einrichtungen sowie Pflegeeinrichtungen für sieben Tage nach Vietnam gereist. „Im Fokus der Reise steht das Ausloten des Potentials, vietnamesische Pflegekräfte für eine Ausbildung und Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern zu gewinnen. Deutschland und Vietnam haben bereits langjährige gute Erfahrungen in der Beschäftigung von vietnamesischen Arbeitskräften in Deutschland und natürlich auch in Mecklenburg-Vorpommern gemacht. Daran wollen wir ansetzen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Dr. Stefan Rudolph. Im Juni 2017 waren in Deutschland insgesamt 32.700 Personen mit vietnamesischer Staatsangehörigkeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt, hierunter 22.000 in Westdeutschland, 10.700 in Ostdeutschland und 430 in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Prüfung der Zusammenarbeit zwischen Vietnam und Mecklenburg-Vorpommern

Bereits im vergangenen Jahr wurde anlässlich des Deutsch-Vietnamesischen Wirtschaftsforums im Juli in Berlin eine Gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zwischen dem Gesundheitsministerium der Sozialistischen Volksrepublik Vietnam, Ministerin Frau Prof. Nguyen Thi Kim TIEN und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, Minister Harry Glawe, unterzeichnet. Diese Unterzeichnung fand in Anwesenheit der Bundeswirtschaftsministerin, Brigitte Zypries, und des vietnamesischen Premierministers, Nguyen Xuan PHUC, statt.

 

Inhalt der Absichtserklärung ist die Prüfung der Zusammenarbeit zwischen Vietnam und Mecklenburg-Vorpommern, um einerseits den hohen und wachsenden Bedarf an Pflegekräften in der Alten- und Krankenpflege in Mecklenburg-Vorpommern zu decken und andererseits in Vietnam das deutsche duale Ausbildungsmodell in Pflegeberufen aufzubauen. „Mit der Vietnamreise starten wir die konkrete Umsetzung der Erklärung“, so Rudolph.

 

Potential zur Personalgewinnung ausloten

Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph wirbt in Ho-Chi-Minh-Stadt, Hanoi, in der Ha Tinh-Provinz sowie der Hai Duong-Provinz für den Gesundheits- und Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern. Geplant sind vor Ort der fachliche Austausch sowie Informationsbesuche zu verschiedenen medizinischen Einrichtungen und Behörden. Hierzu zählen unter anderem: die Fachschule für Medizintechnik Na Si Gon, das Hoa Lam-Shagrila Medizin Center, die Medizinische Fachschule Ha Tinh, das Gesundheitsamt Ha Tinh sowie die Hochschule für Medizintechnik Hai Duong.

 

„Die wichtigste Branche für die Beschäftigung vietnamesischer Arbeitskräfte ist bislang das Gastgewerbe; aber auch die Bereiche Handel und das verarbeitende Gewerbe bieten gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Daran möchten wir anknüpfen und das existente Potential zur künftigen Personalgewinnung von vietnamesischen Pflegekräften für den Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern nutzen und erweitern“, betonte Rudolph.

 

Hoher Personalbedarf in der Pflege in M-V

In Mecklenburg-Vorpommern sind über 16.700 Pflegefachkräfte in der Gesundheits-, Kinder- und Krankenpflege sowie Altenpflege tätig. Davon arbeiten über 9.500 Pflegefachkräfte in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen und 7.200 Pflegefachkräfte in den Krankenhäusern Mecklenburg-Vorpommerns. „Diese Anzahl an Fachkräften wird nicht ausreichen, um die pflegerischen Versorgungsbedarfe der Bevölkerung zu decken. Bei uns im Land wird von einem zusätzlichen Personalbedarf von insgesamt rund 2.900 Pflegefachkräften für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgegangen. Hier muss eine Menge getan werden, um den Bedarf decken zu können“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph abschließend.