Im Osthafen entsteht ein Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen

Ein neuer Rad- und Fußweg führt am Campus Altkarlshof vorbei

20.10.2017

Nach der erfolgreichen Altlastensanierung in bester städtischer Wasserlage soll am Warnowufer ein bislang einzigartiges Kompetenzzentrum für Mecklenburg-Vorpommern entstehen. Die Initiatoren, das Architekturbüro Bastmann + Zavracky BDA Architekten GmbH, schaffen im Zusammenspiel mit ihren Partnern am Standort Altkarlshof einen Campus für Dienstleistungen rund um das Thema nachhaltiges energieeffizientes Bauen. Baubeginn ist 2018.

 

„Land, Stadt und Wirtschaft setzen gemeinsam ein richtungsweisendes und beispielhaftes Zeichen für nachhaltiges Bauen in der Hansestadt Rostock um. Aus einem mit Altlasten belasteten Sanierungsgebiet ist ein moderner Wirtschaftsstandort in attraktiver Lage entstanden“, sagte heute der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Dr. Stefan Rudolph. „Wir haben damit die Voraussetzungen geschaffen, dass ein innovatives und leistungsfähiges Kompetenzzentrum für die heimische Wirtschaft entstehen kann. Solche Zentren sind die Keimzelle für Innovation aus Mecklenburg-Vorpommern. Wir brauchen mehr solcher Projekte, bei denen aus Ideen am Reißbrett konkrete praxistaugliche Vorhaben entstehen. Das ist ein wesentlicher Beitrag für die Sicherung und Steigerung von Beschäftigung in unserem Land“, so Rudolph.

 

100 Arbeitsplätze direkt am Warnowufer

„Ich freue mich sehr, dass wir ab 2018 das Vorhaben ‚Campus Altkarlshof‘ realisieren können und danke allen Akteuren, die uns auf dem Weg von der ersten Idee bis heute begleitet haben“, sagte Stephan Bastmann, Mitinitiator des Projektes. „Die Aussicht, ab 2019 das Thema nachhaltiges Bauen hier in völlig neuer Qualität interdisziplinär mit unseren Partnern denken zu können, hat uns stark motiviert.“ Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling begrüßte das Bauvorhaben. „Mit dem Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen entsteht ein ganz wesentlicher Baustein für zukunftsorientierte und ganzheitliche Stadtentwicklung. Die Initiative der Rostocker Architekten Stephan H. Bastmann und Martin Zavracky ist mutig und wird auch überregional auf große Beachtung stoßen. Die Arbeit auf dem Campus wird dazu beitragen, Bauen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zur Norm zu machen.“

 

Mit diesem Vorhaben setzt sich die dynamische Entwicklung Rostocks entlang der Warnow von der Silohalbinsel über die Holzhalbinsel nun auch im Osthafen fort. Auf 3.800 m² Bürofläche werden sich eine Vielzahl von Ingenieurbüros, Architekturbüros und weitere artverwandte Dienstleister ansiedeln. Die einzelnen Akteure belegen dabei eigene, feste Einheiten und nutzen gemeinsame Funktions- und Aufenthaltsflächen. Flächensharing und flexible Erweiterungsmöglichkeiten ermöglichen es sowohl etablierten Büros wie auch Startups, in dem Neubau einen leistungsfähigen, bezahlbaren und attraktiven Standort zu finden. Die räumliche und inhaltliche Nähe der Dienstleister führt zu einem regen inhaltlichen Austausch, gemeinsamen Projekten, Synergieeffekten und einer hohen Innovationskraft für jeden Einzelnen wie auch dem Campus als gemeinsamer Marke. Im gemeinsamen Verbund sollen auch größere überregionale Projekte erfolgreich akquiriert und bearbeitet werden.

 

Die offene bauliche Struktur, die durchbindende Wegeführung und die qualitätsvolle Architektur führen zu einer klaren öffentlichen Wahrnehmung für den Standort und das Thema nachhaltiges, energieeffizientes Bauen. Der Standort Osthafen erfährt durch dieses ambitionierte Projekt einen wesentlichen Impuls für seine städtebauliche und inhaltliche Neuausrichtung: weg vom klassischen Gewerbegebiet hin zum innovativen Quartier in der Mischung aus Arbeit, Freizeit, Bildung und Forschung. Im Osthafen entstehen so über 100 Arbeitsplätze mit direktem Wasserbezug. Die Uferkante der Warnow wird über einen Fuß- und Radweg für die Öffentlichkeit erschlossen; als Teil des Gesamtkonzeptes und ohne Kosten für die Hansestadt Rostock.

 

Derzeit wird das stark kontaminierte Gelände des ehemaligen VEB Bitumenverarbeitung Rostock direkt am Ufer der Unterwarnow saniert. Projektträger ist die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten Mecklenburg-Vorpommern (GAA mbH M-V) für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Die Sanierungskosten belaufen sich nach aktuellem Stand auf ca. 5,2 Millionen Euro. Das Geld stammt aus dem Sondervermögen „Sanierung ökologische Altlasten in MV“ aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt.