Neuansiedlung in Vorpommern – Continental Reifen Deutschland GmbH investiert in Forschung und Entwicklung

Glawe: Weltkonzern setzt auf Anklam – nachhaltige Arbeitsplätze entstehen – Grundstein für Wachstum gelegt

12.08.2016
Neuansiedlung Continental

Continental Reifen Deutschland GmbH siedelt sich in Anklam an: Michael Galander, Bürgermeister von Anklam, Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe und Burkhardt Köller, Vors. der Geschäftsführung der Continental Reifen Deutschland GmbH (v.l.) bei der Vorstellung der neuen Firmenansiedlung. Quelle: Wirtschaftsministerium

Die Continental Reifen Deutschland GmbH siedelt sich in der Hansestadt Anklam (Landkreis Greifswald-Vorpommern) an. Das Unternehmen wird mit einem anspruchsvollen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben vor Ort starten. Das Vorhaben umfasst die Erforschung des Anbaus und der Aufarbeitung von Naturkautschuk aus Russischem Löwenzahn. „Ich freue mich, dass sich der Weltkonzern Continental für unser Land entschieden hat und sich in der Region Vorpommern ansiedelt. Es wird zunächst vor allem in Forschung und Entwicklung investiert. Rund 20 wissensbasierte und nachhaltige Arbeitsplätze entstehen mit der Umsetzung des Projektes und dem Aufbau sowie dem Betrieb der Labor- und Testanlage. Es wird damit der Grundstein für weiteres Wachstum und für weitere Arbeitsplätze in der Region gelegt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe am Freitag in Anklam. „Die Ansiedlung belegt, dass Mecklenburg-Vorpommern sich immer mehr zu einem gefragten und attraktiven Wirtschaftsstandort entwickelt“, betonte Glawe.

Naturkautschuk aus Löwenzahn - innovatives Forschungs- und Entwicklungsvorhaben

Continental plant, in den „Taraxagum Lab Anklam“ (Löwenzahn-Kautschuk) genannten Forschungsstandort in der ersten Projektphase ca. 35 Millionen Euro zu investieren. Im Zuge dieses Vorhabens werden in Anklam zunächst eine Labor- bzw. Testanlage zur Rohstoffgewinnung von Naturkautschuk errichtet, die Aufbereitungsprozesse erforscht, ausgedehnte Anbauflächen etabliert und die Anbaupraxis des Löwenzahns erforscht, entwickelt und praktisch umgesetzt. „Ziel des Vorhabens ist es dabei, eine nachhaltige Nutzung des Löwenzahns als einheimische bzw. regionale Rohstoffbasis zu erreichen. Mittelfristig soll eine Kommerzialisierung des Anbaus und der Verwertung der Rohstoffe aus dem Russischen Löwenzahn vor Ort in Mecklenburg-Vorpommern erfolgen“, betonte Wirtschaftsminister Glawe weiter.

„Mit der neuen Forschungsanlage in Anklam treiben wir auch im Rohstoffbereich konsequent innovative und nachhaltige Ansätze voran. Wir haben nach sorgfältiger Standortprüfung Anklam ausgewählt, da wir sehr zufrieden mit den gesamten Bedingungen und Möglichkeiten sind und möchten uns beim Wirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern sowie der Anklamer Regional-Investitions-Aktiengesellschaft für die professionelle Unterstützung bedanken“, sagte Burkhardt Köller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Continental Reifen Deutschland GmbH und Leiter Controlling der Division Reifen von Continental, bei der Projektvorstellung.

Mittelfristig soll Produktion vor Ort entstehen

Mittelfristig soll in Anklam ein Produktionswerk für Naturkautschuk entstehen und großflächig die Kultivierung von Löwenzahn erfolgen. Der gewonnene und verarbeitete Kautschuk soll unter anderem in der Serienproduktion von Reifen eingesetzt werden. „Bei erfolgreicher Umsetzung des Projektes ist es für unser Land von besonderer Bedeutung, dass eine Produktionsstätte etabliert wird, damit neue Arbeitsplätze in Vorpommern entstehen“, erläuterte Glawe. Die Biomasse soll aus der Region selbst etabliert werden. „Löwenzahn wird auch für das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben benötigt und angebaut. Hieraus ergeben sich weitere positive Synergieeffekte. Die Wertschöpfung findet in der Region statt, heimische Landwirte werden eingebunden“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.

Wirtschaftsministerium unterstützt innovative Entwicklungen

In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 liegt ein Schwerpunkt von Forschung, Entwicklung und Innovation unter anderem in der Weiterführung der Verbundforschungsförderung (Kooperation von Unternehmen und Forschungseinrichtungen) sowie dem Aufbau von Kompetenzzentren im Land. Für die laufende EU-Förderperiode stellt das Wirtschaftsministerium 168 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Ausbau der Forschungskapazitäten im Land, der Stärkung der Innovationspotenziale der Unternehmen und der verbesserten Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft“, sagte Glawe.

Zum Projekt „Taraxagum

Continental hatte mit der Entwicklung von „Taraxagum“ vor rund fünf Jahren in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut IME, Münster, dem Julius Kühn-Institut, Quedlinburg, sowie dem Pflanzenzüchter ESKUSA, Parkstetten, begonnen. Dabei wurde der Russische Löwenzahn so weitergezüchtet, dass ein dem klassischen Kautschukbaum aus den Tropen vergleichbar hoher Ertrag möglich wird. Zudem sind neue Prozess- und Produktionsmethoden entwickelt worden, um aus dem Latexsaft der Pflanzenwurzel den in der Produktion von Reifen und anderen Gummiartikeln erforderlichen Naturkautschuk zu gewinnen. In ersten Versuchen hat Continental bereits Pkw-Winterreifen sowie Motorlager aus diesem Kautschuk „Taraxagum™“ hergestellt. Da die Pflanze auch in Nord- und Westeuropa angebaut werden kann, können lange Transportwege zu den europäischen Produktionswerken deutlich reduziert und so nachhaltiger und sozial verträglicher mit den vorhandenen Ressourcen umgegangen werden.

Informationen zur Continental AG

Continental entwickelt intelligente Technologien für die Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Als zuverlässiger Partner bietet der internationale Automobilzulieferer, Reifenhersteller und Industriepartner nachhaltige, sichere, komfortable, individuelle und erschwingliche Lösungen. Der Konzern erzielte 2015 mit seinen fünf Divisionen Chassis & Safety, Interior, Powertrain, Reifen und ContiTech einen Umsatz von 39,2 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell rund 215.000 Mitarbeiter in 55 Ländern.

Division Reifen

Die Division Reifen verfügt heute über 24 Produktions- und Entwicklungs-Standorte weltweit. Das breite Produktportfolio sowie kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung leisten einen wichtigen Beitrag zu wirtschaftlicher und ökologisch effizienter Mobilität. Als einer der weltweit führenden Reifenhersteller hat die Reifen Division 2015 mit knapp 49.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 10,4 Mrd. Euro erwirtschaftet.

Pkw-Reifen

Continental zählt zu den führenden Pkw-Reifen-Herstellern in Europa und ist in Erstausrüstung und Ersatzgeschäft insgesamt der viertgrößte Pkw-Reifen-Hersteller weltweit. Der Fokus für die Produktentwicklung der Premium-Marke Continental liegt auf der Optimierung aller sicherheitsrelevanten Eigenschaften bei gleichzeitig minimiertem Rollwiderstand.

www.continental-reifen.de